Fester Biss mit künstlichen Zahnwurzeln.
Ästhetik ist für fast alle Menschen von besonderer Bedeutung. Als ästhetisch empfinden wir schöne, weiße und gerade Zähne, die trotz ihrer Perfektion natürlich wirken.
Diesem Ziel kommt die moderne Zahnmedizin heute schon verblüffend nah. Künstliche Zahnwurzeln aus Titan mit darauf befestigten Kronen, Brücken oder Prothesen haben neue Dimensionen der Zahnschönheit eröffnet. Hier wird besonderer Wert darauf gelegt, dass der Zahnersatz von anderen nicht bemerkt wird.
Ein zahnärztliches Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die einer Schraube ähnlich ist. Sie wird in den Kieferknochen eingepflanzt, wenn der eigene Zahn mitsamt seiner Wurzel verlorengegangen ist.
Das Implantat und der dazugehörige Pfosten bestehen in der Regel aus Titan, ein Metall, das sich durch sehr gute Körperverträglichkeit und lange Haltbarkeit auszeichnet. Bis heute sind keine allergischen Reaktionen bekannt. Der mit dem Implantat verbundene Zahnaufbau (Zahnkrone) besteht in der Regel aus einem Edelmetallgerüst, das mit Keramik oder Kunststoff verblendet wird. Implantate sind zwar eine recht aufwendige, aber ästhetisch sehr ansprechende und nicht zuletzt gesunde Lösung: Kein einziger Zahn muss beschliffen werden. Durch die eingesetzte künstliche Wurzel wird der stabile Kieferknochen nicht anders belastet, als früher mit dem eigenen Zahn. Der Knochenabbau, wie er bei schlecht sitzendem Zahnersatz vorkommt, wird vorgebeugt. Viele Patienten sagen, dass sie sich mit ihrem implantatgestützten Zahnersatz beim Kauen, Sprechen und Lachen so sicher und wohl fühlen, wie früher mit ihren eigenen Zähnen.
Aber: Ein Implantat ist nichts für ungeduldige Patienten. Die künstliche Zahnwurzel muss in Ruhe im Kieferknochen einheilen. In dieser Phase, die meist zwischen 3 und 6 Monaten dauert, erhält der Patient ein Provisorium. Anschließend wird der endgültige Zahnersatz angebracht.
Die Implantate bestehen meist aus Titan, seltener aus Keramik.
Titan hat sich auch in der Allgemeinmedizin, beispielsweise bei künstlichen Hüftgelenken, als stabiles Material seit Langem sehr gut bewährt. Wegen seiner ausgezeichneten Bioverträglichkeit lagert sich der Kieferknochen an seiner Oberfläche rasch an und gibt dem Implantat einen festen Halt.
Bei Keramiken, die ebenfalls gut verträglich sind, ist die Gefahr eines Eindringens von Bakterien wegen ihrer glatten Oberfläche geringer. Ein großer Nachteil dieses Materials ist aber seine geringe Elastizität und Festigkeit. Die Implantatkörper sind deutlich größer, so dass mehr Kieferknochen geopfert werden muss.
Bei Einzelzahnimplantaten kann es auch zu Platzproblemen zwischen den Nachbarzähnen kommen. Angeboten werden außerdem sogenannte Verbund-Implantate, bei welchen der in die Mundhöhle ragende Teil (Implantatpfosten) aus Keramik besteht und der im Körpergewebe befindliche Teil (Implantatkörper) aus Titan.
Beim heutigen Stand der Technik können auch Patienten mit extrem wenig Knochen im Kieferbereich Implantate eingesetzt werden. Dazu ist es jedoch nötig, in einem ersten Eingriff den vorhandenen Knochen zu vermehren. Fehlender Knochen wird durch synthetisches, biologisch abbaubares Material oder eigenen Knochen ersetzt. Dazu müssen jedoch zusätzliche 6 bis 12 Monate Einheilzeit abgewartet werden.
Auch neuartige OP-Verfahren kommen zur Anwendung: bei der Membrantechnik wird der Knochendefekt mit einer speziellen Membran bedeckt. In der Heilphase entsteht unter der schützenden Membran gesunder Knochen. Schließlich kann auch eigener Knochen ohne großen Aufwand aus bestimmten Kieferregionen gewonnen und genutzt werden. Die Entnahmestelle verheilt ohne Komplikationen und bringt dem Patienten später keine Einschränkungen. Der sichere Umgang und die Erfahrung des Chirurgen mit Technik und Material sind natürlich auch hier entscheidend für den Behandlungserfolg.
Perfekte Mundhygiene ist die wichtigste Voraussetzung für eine auch langfristig erfolgreiche Implantation. Besonders der Übergang zwischen Implantat und Zahnfleisch muss frei von bakteriellen Belägen bleiben. Dazu sind oft spezielle Reinigungstechniken nötig (Zahnseide, Zahnzwischenraumbürstchen). Ohne diese Vorkehrungen ist der Misserfolg des aufwendigen und teuren Implantatverfahrens leider vorprogrammiert. Regelmäßige Kontroll- und Reinigungssitzungen beim Zahnarzt verringern das Risiko weiter.
Nicht zu empfehlen ist eine Implantation bei bestimmten Erkrankungen. Dazu gehören u.a. Blutkrankheiten, schlecht eingestellte Zuckerkrankheit, schwere Leber- und Nierenleiden, chronische Störung und Schwächung des Immunsystems sowie ein schlechter Allgemeinzustand. Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente ist das Risiko des Implantatverlustes deutlich höher. Nur gründliche Beratungen und Untersuchungen des Arztes und Zahnarztes können im Einzelfall nähere Aufschlüsse geben. Geduld und Zeit sind weitere Eigenschaften, die Implantologie-Patienten für die aufwendige Behandlung mitbringen sollten.
Die wissenschaftliche zahnmedizinische Implantologie gibt es seit etwa 40 Jahren und hat enorme Fortschritte gemacht. So liegt die Erfolgsrate bei Implantationen bei über 90 Prozent. Permanent werden neue Verfahren und Materialien entwickelt.
Es gibt viele Ursachen, die zum Verlust eines oder mehrerer Zähne mitsamt der Wurzeln führen können.
Zum Beispiel Karies: Wenn sie bis zum Zahnnerv vorgedrungen ist, ist der Zahn möglicherweise auch mit einer Wurzelbehandlung nicht mehr zu retten – er muss gezogen werden. Ist eine Zahnbetterkrankung (Parodontitis) weit fortgeschritten, lockert sich der Zahn im Kieferknochen, fällt aus oder muss ebenfalls gezogen werden. Auch durch einen Unfall können Zähne verloren gehen. Um die so entstandene Lücke zu schließen, gibt es verschiedene Möglichkeiten des Zahnersatzes: eine feste Brücke, eine herausnehmbare Prothese oder Implantate. Auch eine Kombination dieser Methoden ist möglich. So können Implantate zur Befestigung von fest sitzenden Brücken oder zur Stabilisierung einer Prothese beitragen.
Im Einzelnen können folgende Situationen unterschieden werden:
- Beim Fehlen eines einzelnen Zahnes, beispielsweise im Frontzahnbereich. Hier werden Aussehen und Aussprache bei fehlenden Zähnen besonders stark beeinträchtigt. Die gesunden Nachbarzähne bleiben – im Gegensatz zur Brücke – bei einer Implantatbehandlung völlig unangetastet.
- Beim Fehlen mehrerer Zähne können Implantate als zusätzliche "Pfeiler" für eine bessere Befestigung der Brücke sorgen. Sie schonen damit die natürlichen Zähne, die ansonsten eine Brücke ausschließlich stützen müssten. Noch besser ist ein "Zahn-für-Zahn-Ersatz" jedes fehlenden Zahnes durch ein Implantat.
- Bei der sogenannten "Freiendsituation" fehlen die hintersten Backenzähne. Hier können nur Implantate für einen fest sitzenden Zahnersatz und die Befestigung einer Brücke sorgen.
- Beim zahnlosen Kiefer ermöglichen schon wenige Implantate die Stabilisierung einer Prothese. Die künstlichen Zahnwurzeln haben noch eine andere wichtige Funktion: durch die Übertragung der Kaukräfte auf den Kieferknochen wirken sie dem Knochenabbau entgegen. Dies ist bei aufgesetzten Totalprothesen ein grundsätzliches Problem.
Allgemeinmedizinische Implantate wie Hüftgelenke sind vollständig von Körpergewebe umgeben. Bei diesen "geschlossenen" Implantanten besteht keine Infektionsgefahr von außen. In der Zahnmedizin dagegen ragt der Implantatpfosten, der zum Halt des Zahnersatzes benötigt wird, in die Mundhöhle, die voller Bakterien ist. Diese können am Implantatpfosten entlang in den Kieferknochen wandern und dort Entzündungen (Periimplantitis) hervorrufen, die zur Lockerung und schließlich zum Verlust des Implantats führen. Deshalb ist eine außerordentlich gute Mundhygiene eine ganz wichtige Voraussetzung für den lang dauernden Halt von Implantaten.
Komplikationen – bis hin zum Verlust des Implantates – können immer auftreten. Aufgrund deutlich verbesserter Operationstechniken, optimierter Materialeigenschaften und einer konsequenten Nachsorge sind die Problemfälle jedoch deutlich rückläufig. Keine gute Prognose lässt sich jedoch für Raucher stellen: etwa jedes 3. Implantat geht bei ihnen wegen der schlechteren Durchblutung wieder verloren. Dieses Risiko können die Patienten ebenso vermeiden wie jene Probleme, die durch nachlässige Mundpflege entstehen. Komplikationen während der Operation sind vergleichsweise selten. Wundheilungsstörungen können hier ebenso wie nach jedem anderen kieferchirurgischen Eingriff auftreten.
Konsequente Mundhygiene
Zahnbelag (Plaque) gefährdet das Implantat. Wer sich für diesen Zahnersatz entscheidet, entscheidet sich deshalb auch für eine konsequente und regelmäßige Mundpflege. Eine gründliche Reinigung der Zähne nach jedem Essen ist Pflicht, soll der Erfolg der aufwendigen und teuren Behandlung nicht unnötig gefährdet werden. Als Faustregel kann man sagen: Der Langzeiterfolg nach einer Implantation ist zu 80 Prozent vom Patienten selbst abhängig. Bei Rauchern ist das Risiko eines Implantatverlustes deutlich höher. Ein gründlicher Checkup vor dem Beginn der zahnärztlichen Behandlung beim Hausarzt ist sehr zu empfehlen. Diabetes, Bluthochdruck oder hormonelle Störungen sind nur einige der Erkrankungen, die eine Implantateinheilung im Kiefer negativ beeinflussen und einer Implantatversorgung möglicherweise entgegen stehen.
Röntgenaufnahmen und Voruntersuchungen
Erst anhand von Röntgenaufnahmen lässt sich feststellen, ob der fragliche Kieferknochen sowohl qualitativ als auch von der Masse her für eine Implantation ausreicht. Im Einzelnen werden folgende Untersuchungen vor dem chirurgischen Eingriff durchgeführt: Eingehende Untersuchung der Mundhöhle, Erstellen eines Zahngesundheitsstatus', Beurteilung der Bisslagebeziehung von Ober- und Unterkiefer, Röntgenübersichtsaufnahme (OPG), OPG mit Messschablone im Bereich der späteren Implantatbehandlung, Modellanalyse mit provisorischer Rekonstruktion, exakte Vermessung des Knochenangebotes und Beurteilung der Schleimhautverhältnisse.
Letztlich müssen neben den zahnmedizinischen und allgemeinmedizinischen Aspekten auch die wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit Ihnen diskutiert werden. So ergeben sich in vielen Fällen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten (Therapiepläne), über deren Vor- und Nachteile sowie Kosten Sie informiert werden müssen.
Wackelige Prothesen, Halteklammern, Einschränkungen beim Essen oder Lachen und ein allgemein unnatürlicher Eindruck führen bei vielen Patienten zu Unsicherheiten und zu einem deutlichen Verlust an Lebensqualität. Hier können Implantate sehr gut Abhilfe schaffen: sie vermitteln das Gefühl eines natürlichen Zahnes und zwar sowohl optisch als auch beim Kauverhalten.
Da die Implantate fest im Knochen verwachsen sind, bieten sie einen stabilen Halt und sind dem herkömmlichen Zahnersatz weit überlegen. Außerdem kann der Zahnarzt auf das Beschleifen gesunder Zähne verzichten. Durch eine funktionelle Belastung des Kieferknochens wird der Knochenschwund, wie er normalerweise nach Zahnverlusten eintritt, verhindert. Implantate sind eindeutig die eleganteste und ästhetisch ansprechendste Lösung, um verlorene Zähne zu ersetzen.
Implantate sind sehr dauerhaft – sie halten jedoch nicht immer ein ganzes Leben lang und müssen unter Umständen auch einmal ersetzt werden. Schließlich verändert sich im Laufe der Zeit auch der Mundbereich des Menschen. Neben dem Allgemeinzustand des Patienten sowie der Qualität und Quantität des Kieferknochens spielt die Mundhygiene eine wichtige Rolle. Die Bedeutung einer sorgfältigen Mundpflege für die Haltbarkeit eines Implantats kann nicht oft genug betont werden.
Viele Patienten haben ihre künstlichen Zahnwurzeln aber schon seit mehr als 15 Jahren ohne Probleme. Angesichts der sich ständig weiter entwickelnden Behandlungstechniken und Systeme kann in der Regel von einer langen und unbeschwerten Tragedauer der Zahnimplantate ausgegangen werden. So liegt die Erfolgsquote nach 10 Jahren im Unterkiefer bei ca. 95 Prozent und im Oberkiefer bei ca. 90 Prozent. Diese Differenz ist mit der unterschiedlichen Knochenstruktur in beiden Kiefern zu erklären.
Die Behandlung erfolgt im Wesentlichen in zwei Schritten:
Die Implantate werden unter örtlicher Betäubung in den Kiefer eingebracht. Schmerzen während dieses Eingriffes sind kaum zu erwarten. Anschließend kann es für einige Tage zu einer geringen Schwellung kommen. Die Fäden werden nach ca. 10 Tagen entfernt. Es folgt die Einheilphase von ca. 3 bis 6 Monaten Dauer, in der die Patienten einen provisorischen Zahnersatz tragen.
Nach der ungestörten Einheilung werden die Implantate unter örtlicher Betäubung freigelegt und der endgültige Zahnersatz kann auf die jetzt eingewachsenen Implantate aufgesetzt werden.
Mit diesem implantatgetragenen Zahnersatz hat das Leben im wahrsten Sinne des Wortes wieder "Biss", die Patienten fühlen sich sicher und wohl.
Implantate sollen ebenso wie natürliche Zahnwurzeln die Kräfte, die beim Kauen entstehen, auf den Kieferknochen übertragen. Je größer die im Knochen liegende Oberfläche der künstlichen Zahnwurzel ist, umso sicherer ist ihr Halt.
Ein Beispiel: Im Seitenzahnbereich sind die Kaukräfte am größten. Deshalb haben die natürlichen Seitenzähne auch mehrere Wurzeln mit einer größeren Oberfläche. Würde man bei drei fehlenden Seitenzähnen nur zwei Implantate einbringen, ohne die Kaufläche zu verringern, wären die Implantate überlastet und ihr Halt auf Dauer gefährdet. Deshalb sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden!
Wir sind für Sie da. Fragen Sie uns! Wir nehmen Sie ernst und beantworten Ihre Fragen gerne.
Internet und Presse verbreiten eine Vielzahl von Informationen und Begriffen rund um die Implantologie. Das führt manchmal zu Verwirrung. Nicht alles ist bei jedem Patienten sinnvoll oder möglich, aber manches macht den Eingriff vorhersehbarer, sicherer, kleiner, besser.
Lassen Sie sich persönlich informieren, was speziell bei Ihnen sinnvoll und notwendig ist. Wir nehmen uns sehr gerne die Zeit Ihnen Ihre Fragen zu beantworten.
Leiden Sie unter Begleiterkrankungen und wollen Sie wissen, ob diese Erkrankungen Auswirkungen auf die Implantation haben?
Kommen Sie vorbei und sprechen mit uns. Zusammen mit Ihren behandelnden Ärzten werden wir für Sie die beste Lösung finden.
Die modernen Verfahren, die wir einsetzen sind oft viel schonender als das was noch bis vor wenigen Jahren möglich war. Selbstverständlich können die Eingriffe, wenn dies erforderlich ist, in Vollnarkose durchgeführt werden. Wir kooperieren mit erfahrenen Anästhesisten.